Dülmen sieht sich als fahrradfreundliche Stadt und geht damit aktiv in die Öffentlichkeit? Doch, stimmt das wirklich?

Seit 2012 führt der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) eine Umfrage zur Zufriedenheit der Radfahrerinnen und Radfahrer durch. Dieses Mal nahmen wieder fasst 230.000 Teilnehmer*innen teil, ein neue Rekord! Fahrradfahren ist in Deutschland, im Münsterland, in Dülmen im Trend, was im Grunde sinnvoll ist.

Aktuell dauert es Wochen und Monate bis das neue Fahrrad ausgeliefert wird. Bestellt im Oktober 2020, geliefert im März 2021, so erging es vielen. Corona hat dem Fahrradfahren weiteren Aufschwung gegeben.

Doch ist die Fahrradfreude schnell getrübt, wenn der Straßenbelag schlecht, die Kreuzungen nicht fahrradfreundlich sind…

Beim Fahrradklima-Test geht es nicht um politische Sonntagsreden, sondern darum, wie die Bürgerinnen und Bürger ihre Radwege erleben.

Der Fragebogen war daher praxisnah.

• Macht es Spaß mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren? Mein Urteil für Dülmen: eher weniger.
• Verursacht es Stress, in der Stadt mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Mein Urteil für Dülmen: Ja, wenn ich mit dem Fahrrad auf der Borkener Straße, der Münsterstraße oder der Coesfelder Straße unterwegs bin.

Kommen wir zu den Ergebnissen: Dülmen ist auf Rang 34. Das klingt doch gar nicht so schlecht, oder? Immerhin sind 415 Städte mit 20.000 bis 50.000 Einwohner gelistet.

Doch Vorsicht, der Schein trügt!

Erstens ist der Anspruch der Stadt Dülmen mit fahrradfreundlich klar umrissen. Dülmen soll fahrradfreundlich sein. Der Anspruch wird nicht eingelöst.

Zweitens zeigt die Umfrage, dass Dülmen mit den Jahren schlechter wurde. Die Fahrradmitnahme im Öffentlichen Verkehr ist schwieriger, die Oberflächen der Radwege wurden schlechter und der Fahrraddiebstahl hat zugenommen.

In der Summe hat sich seit 2012 ein Abwärtstrend für Dülmen ergeben und das hat Konsequenzen. Wir bekommen eine schlechtere Schulnote. 2012 gab es eine 2,7 als Schulnote, nun nur noch eine 3,4!

Angesichts des eigenen Anspruches, der Notwendigkeit klimaneutraler zu werden und als attaktiver Standort im Münsterland für Gäste angenommen zu werden, braucht es schnelle politische Reaktionen.

Wieso gibt es in der Innenstadt keine überdachten Fahrradständer? Der Overbergplatz bekommt eine Tiefgarage, doch für Fahrräder scheint kein Platz zu sein…

• Wir brauchen mehr Parkplätze für Fahrräder in der Innenstadt und nicht für Autos.
• Die Radwege in der Stadt gehören ausgebaut und die bestehenden müssten ausgebessert werden.
• Eigene Fahrspuren für Fahrraäder sollten längst selbstverständlich sein.

Sicher gibt es noch viele weitere gute Ideen und Ansätze. Es wird nun höchste Zeit gegenzusteuern, damit wir in Dülmen 2022 nicht noch schlechter darstehen.

Die Ergebnisse für Dülmen gibt es hier:

Hier gibt es alle weiteren Informationen und die weiteren Ergebnisse