Ein cooles Pfingstfest

Ein cooles Pfingstfest

Pfingsttreffen 2013
Pfingsttreffen 2013

Für viele ist Weihnachten das Fest des Schenkens mit netter Stimmung und möglicherweise dem Besuch des Gottesdienstes am 24. Dezember (Heilig Abend). Mit Ostern verbinden die meisten eine düstere Stimmung (Karfreitag) und dem Ostereiersuchen am Ostersonntag. Diese beiden kirchlichen Festtage sind wohl in ganz Deutschland bekannt und werden sehr verschieden gelebt.

Doch wie erklärt man Pfingsten? Kommt da nicht ein Heiliger Geist vor? Was ist das überhaupt? Wenn dann noch von der Heiligen Dreifaltigkeit die Rede ist, werden sich viele abwenden, zu theologisch eben…

Manchen wird die Taube als Symbol für den Hl. Geist in den „Sinn“ kommen. Ansonsten aber ist Pfingsten nicht nur für Katholiken ein eher „sperriges Fest“, wirkliche Begeisterung will sich bei vielen wohl nur einstellen, weil der Montag frei ist und den Arbeitnehmern ein langes Pfingstwochenende ermöglicht. Eine gute Zeit für einen Kurzurlaub. Entsprechend voll sind die Autobahnen am Pfingstwochenende.

Der Kurztrip zur See passt da wohl besser ins Bild als ein Wochenende in einem katholischen Bildungshaus in Bonn. Und doch trafen sich fast 250 Personen (Große wie Kleine) um eine ganzes Wochenende (Freitag bis Montag) auf dem Venusberg in Bonn zu verbringen.

Das Motto des diesjährigen Treffens lautete: Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt – Freiheit, Illusion, Fluch oder Segen.

Gut 30 Personen aus Dülmen machten sich auf den Weg nach Bonn, 10 davon schon am Donnerstag, bereiteten Sie doch das Wochenende inhaltlich vor.

Da kommen dem modernen Menschen gleich mehrere (kritische) Anfragen.

1.      Warum fahren Menschen zu einem solchen Treffen?

2.      Wieso fahren auch noch freiwillig Jugendliche mit, obwohl es doch gerade an Pfingsten viele Alternativen zum chillen usw. gibt?

3.      Warum setzen sich diese Menschen auch noch in Ihrer Freizeit mit einem Thema auseinander und kaufen sich Referenten ein?

Vermutlich gibt es noch eine Reihe weiterer Fragen… – das wäre dann etwas für die Kommentarfunktion am Ende diese Beitrages.

Ich versuche mal eine Antwort.

Was gibt es schöneres, als nette Menschen, die ähnlich ticken und ähnliche Wertvorstellungen und Einstellungen haben zu treffen? Das Treffen auf dem Venusberg hat daher durchaus „familienähnlichen Charakter“. Es macht einfach Spaß mit diesen Menschen zu reden, zu spielen, zu trinken und zu essen.

Die Jugendlichen fahren mit, weil sie dort neben der Gemeinschaft Freunde und Gleichgesinnte treffen. Jugendliche, die cool sind, auch wenn andere Jugendliche eben diese als „spießig“ bezeichnen würden.

Wir können Menschen auf verschiedene Weise kennen- und schätzen lernen. Freundschaften können sich beim Kegeln, auf der Party oder im Sportverein entwickeln, keine Frage. Doch damit es zu einer Freundschaft kommen kann, braucht es gemeinsame Interessen und vor allem das Gespräch.

Wir alle haben viele Bekannte, mit denen wir unsere Freizeit verbringen, aber nur wenige Freunde. Freundschaften funktionieren wohl nur dauerhaft, wenn man sich über persönliche Dinge unterhält, man sich gegenseitig vertraut.

Diesen Spirit gibt uns das Pfingstwochenende. Das klingt für Außenstehende vielleicht ungewöhnlich, aber besser kann ich es nicht beschreiben.

Dabei ist der Zeitplan eng gestrickt an diesem Wochenende.

Am Samstagmorgen kam Rainer Schmidt, Kabarettist, evangelischer Pfarrer, ehemaliger Weltklasse Tischtennisspieler. Auf seiner Homepage sagt er über sich:

„Ich wurde ohne Unterarme und mit einem verkürzten rechten Oberschenkel geboren. Für meine Eltern war meine Behinderung ein Schock. Eine pränatale Diagnostik, die sie hätte vorbereiten, bzw. verunsichern können, gab es noch nicht. Das anfängliche Gefühl der Scham wich durch den alltäglichen Umgang mit mir. Ich selbst war mir meiner Behinderung kaum bewusst. Meine Spielkameraden kannten mich von klein auf und die Erwachsenen nahmen es wie es war. So lernte ich einen guten Umgang mit dieser Grenze.”

Rainer Schmidt hat uns alle unglaublich beeindruckt!

Nachmittags wurden mehrere Arbeitskreise angeboten, deren Themen so verschieden wie unsere Gruppe sind. Ein Pfingstwochenende ohne Lagerfeuer wäre undenkbar, ebenso wie die gemeinsamen Gottesdienste. Ein großes Familienspiel am Sonntag und der Bunte Abend mit vielen kreativen Ideen zeigen das große unglaubliche Potenzial.

Was bleibt von diesem Wochenende.? Eine wunderbare Erfahrung, intensive Gespräche, kurze Nächte, reichlich inhaltlicher Stoff, viele neue Eindrücke und ganz viel Spaß.

Hier eine Kostprobe des musikalischen Könnens. Alles selbst komponiert und aufgeführt!

Memo Pippi_2

In der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz in Dülmen gibt es drei „KMF“-Gruppen  (Katholische Männer und Frauen). Pippi Langstrumpf würde wohl sagen: „Komische Männer und Frauen“. Vermutlich hat sich gar nicht mal so unrecht. Für manche sind das merkwürdige Leute, aber sehr sympatisch!

Wer mehr über den KMF wissen möchte, kann sich hier informieren.

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