Ist Dülmen bald pleite?
Wer in den letzten Tagen den Aussagen der Dülmener Medien folgte, könnte die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Auf bis zu 15,4 Millionen Euro belaufen sich die Schulden der Stadt Dülmen. Dass nun alles auf den „Prüfstand“ kommt, wie Frau Stremlau sagte, ist wohl der puren Not geschuldet. Dülmen steuert geradewegs in die Haushaltssicherung. Einige Tage später war in der DZ zu lesen, dass der Haushalt nun mit 11 Millionen Euro Defizit „eingebracht“ wird. Die Ursachen sind schnell gefunden: Dramatisch wegbrechende Gewerbesteuern, die Finanzkrise und die geringere Kreisumlage sind einige der Faktoren. Konkret bedeutet dies, dass Dülmen in den kommenden zwei bis drei Jahren drastische Sparrunden fahren muß.Schon von 2003 bis 2007 war Dülmen in der Haushaltssicherung. Da fragt sich doch jeder Bürger und jede Bürgerin wie konnte so etwas passieren. Wir sind die größte Stadt im Kreis, verfügen über eine wirklich gute Infrastruktur (Bahn und Autobahn), wie konnte so was passieren?
Der Niedergang der Stadt ist nicht erst durch die Finanzkrise eingetreten, sondern durch politische und strategische Fehlentscheidungen. Die Innenstadt blutet zusehends aus, die Münsterstraße und die Coesfelder Straße zerschneiden die Stadt, um zwei Beispiele zu nennen. Die Besiedlung des Dernekamps zieht sich hin und die Ansiedlung von Kress, hat nach meiner Einschätzung wenig an Kaufkraft gebracht. Was wir dringend brauchen ist aber jene Kaufkraft! Die gibt es aber nur, wenn interessante Firmen anbeißen: H+M oder Mediamarkt…
Höhere Steuern sind nicht das richtige Mittel, Kürzungen bei den Sozialausgaben sowieso nicht. Die Zeiten sind hart, nicht nur für Dülmen.