Dülmen ist Pleite und macht doch weiter Schulden

Dülmen ist Pleite und macht doch weiter Schulden

Copyrigt by_Gerd-Altmann-PhotoshopGraphics_pixelio.de
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Was macht ein Ehepaar wenn die Bank sagt, euer Kredit ist aufgebraucht? Die Familie wird notgedrungen alle Ausgaben prüfen und wo es eben geht, diese zurückschrauben. Gleichzeitig wird das Ehepaar versuchen, mehr Geld zu verdienen. Vielleicht stocken sie Stunden auf. Was die beiden aber tunlichst vermeiden sollten: zu einer anderen Bank gehen und sich weiteres Geld leihen.

Je nach Schuldenberg werden die Einschnitte drastisch sein, doch immer noch besser als in die Insolvenz gehen. Dann gibt es eben keinen Sommer- oder Winterurlaub. Alle Kostenbereiche werden geprüft werden. Essen gehen, jetzt nicht, neues Auto, vielleicht später, andere Versicherung, wenn sie günstiger ist, gerne. Tabus gibt es keine und das ist auch so gut.

Doch in Dülmen ticken die Uhren ja anders, man könnte auch sagen: gerade wird die Zukunft Dülmens verspielt. Man bedenke: Seit Monaten befindet sich Dülmen in der Haushaltssicherung. Schon der Begriff zeigt an, der Haushalt soll gesichert werden, weil Einnahmen und Ausgaben gegenläufig sind, weniger Einnahmen und mehr Ausgaben. Man muss kein Mathegenie sein um zu erkennen, dass das nicht lange gut geht.

Jetzt wurde der neue Haushaltsplan verabschiedet, den Frau Stremlau zu verantworten hat: Ergebnis! Dülmen verschuldet sich um mehr als 9 Millionen Euro.  Wie lange soll das eigentlich noch gehen? Natürlich wissen wir, dass wir in Bildung investieren müssen, dass der Wirtschaftsstandort Dülmen aufgewertet werden sollte. Aber doch bitte nicht auf Kosten der kommenden Generationen. Was bürden wir eigentlich unseren Kindern auf? Sind wir von allen guten Geistern verlassen?

Der Bürgermeisterin wird man bestimmte politische Fehlentwicklungen in den Jahren 2000 bis 2008 nicht vorwerfen können. Man wird sie auch nicht für die Finanzkrise schuldig sprechen können. Doch nun trägt sie Verantwortung und nachhaltiges Haushalten sieht nun mal definitiv anders aus und damit sind wir bei einem grundsätzlichen politischen Problem angekommen.

Ob auf kommunaler, landes- oder bundespolitsicher Ebene: Politiker wollen den Bürgerinnen und Bürgern nicht weht tun, sondern ihnen ganz im Gegenteil Geschenke machen, schließlich wollen sie wiedergewählt werden. Das Ergebnis kennen wir alle: NRW macht 2011 Milliarden neue Schulden und Dülmen eben einige Millionen.

Anders als im Beispiel der Eheleute, brauchen Länder und Kommunen deutlich länger, bis der Pleitegeier richtig zuschlägt, die Zeche zahlen ja letztlich immer die Bürgerinnen und Bürger: Jeder Dülmener Bürger bekommt eben mehr aufgebrummt.

Da sollte sich nicht nur der Autor dieser Zeilen fragen: Was wäre denn ein gute Zeitpunkt zum Sparen? Die Antwort: Nie!!! Es wird nämlich immer Gründe geben, warum es gerade nicht geht. Wir brauchen aber eine Politik, die nicht von Wahl zu Wahl denkt, sondern den Menschen dient.

Da bekommt die Vorfreude auf das Weihnachtsfest einen ziemlich faden Beigeschmack.

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