Was wird aus der Innenstadt?
Diese Frage stellen sich manche Dülmener angesichts der sehr spärlichen Medienberichterstattung der vergangenen Wochen. Frühzeitig einigten sich Verwaltung und Politik auf die Concepta und das trotz Bedenken aus der Dülmener Bürgerschaft. Vor Wochen hat nun die Concepta einen Schlussstrich unter die Innenstadtentwicklung in Dülmen gezogen. Die Entscheidung hat bei einigen in Politik und Verwaltung wohl zu einer Schockstarre geführt. Dabei wurden von Ihnen aus argumentiert, dass dies die „letzte Chance“ für Dülmen sei. Nun stellt sich heraus, dass dem nicht so ist.
Sicher, die Investoren geben sich in Dülmen nicht die Klinke in die Hand. Und doch bewegt sich hinter den Kulissen einiges. Bürgermeisterin Stremlau hat mit Immobilienbesitzern rund um den Marktplatz gesprochen. Auch gibt es einen neuen interessierten Investor.
Wenn nicht berichtet wird, gibt es jede Menge Gerüchte. Der Mensch möchte sich mitteilen und wenn es auch nicht über Facebook und Twitter verteilt wird, so ist Dülmen doch überschaubar und so wird fleißig getratscht und spekuliert.
Als wahrscheinlich kann jetzt wohl gelten, dass die aktuellen Überlegungen den Markplatz in das Zentrum stellen. Um den Markplatz herum könnten „Magneten“ die notwendige Frequenz bringen und so die Besucher steuern. Das KIK-Gebäude wäre in diesem Konzept als Parkplatz sehr nützlich, selbiges gilt für den Overbergplatz. Eine Stadtgallery – wie von der Concepta – favorisiert würde es dann nicht geben. Ist das nun von Nachteil? Keineswegs, wenn es „Magneten“ gibt, die junge Menschen in die Stadt ziehen, das ist nun die Aufgabe des Investors. Dieses Konzept kann aber nur aufgehen, wenn es gelingt die Immobilienbesitzer von einem Verkauf zu überzeugen. Ebenfalls als sicher gilt, dass „Scouts“ in der Dülmener Innenstadt gesehen wurden, wie sie die Immobilien sichteten. Alles andere wäre auch unprofessionell. Denn natürlich schauen sich die Ankermieter die Lage sehr genau an.
Dieses Konzept wäre völlig anders, als jenes von der Concepta. Die bereits vorhandenen Immobilien würden deutlich aufgewertet. Wenn da mal keine innovative Idee ist.
Wie aus der Immobilienbranche zu hören ist, könnte die Zeit der „Stadtgallerien“ bald zu Ende gehen. Selbst in Städten wie Münster stöhnen viele über die horrenden Mieten. Auch der Trend im Internet zu bestellen schwächt die Kaufkraft. Im Ergebnis kann dies dazu führen, dass kleinere Zentren wie Dülmen nun wieder interessant werden. Die Strategen der Magneten wissen, dass die Dülmener durchaus zahlungskräftig sind. Viele wohnen zwar in Dülmen, arbeiten aber in den nahen Zentren wie Münster, Dortmund und Essen. Es gut verdienende Männer und Frauen, die noch (nicht) in Dülmen einkaufen.
Was wäre jetzt zu wünschen?
- Verwaltung und Politik haben einen „Gesichtsverlust“ erlitten, da beide auf das „falsche Pferd“ gesetzt haben. Hier sind Fehler gemacht worden und die müssen korrigiert werden. Die Bürgermeisterin geht mit gutem Beispiel voran und das ist gut so. Die Beteiligten Kommunalpolitiker sind gut beraten sich nun ebenfalls zu bewegen, im Sinne Dülmens.
- Damit nicht die gleichen Fehler wiederholt werden, sollten die Bürgerinnen und Bürger möglichst bald umfassend informiert werden. Der vorangegangene Prozess hat gezeigt, wie gut die Dülmener sich darauf einlassen können und helfen werden. Mehr Teilhabe wagen, so die Parole.
- Da parallel die konzeptionellen Überlegungen zum Intergenerativen Zentrum laufen, wäre eine gute Kommunikation zwischen beiden Projekten sinnvoll. Zwei so große Projekte können sich behindern, das sollte vermieden werden.
- Markplatz 2020 klingt zwar nett, doch so viel Zeit bleibt nicht. Seit Jahren wird über die Stadtentwicklung debattiert. Nicht vergessen sollte, dass die Besucherzahlen in Dülmens Innenstadt kontinuierlich zurückgehen. Es gilt, zügig die Gespräche führen und einen Zeitplan entwickeln.