IGZ heißt jetzt einsA – leider kein Aprilscherz!
Um es gleich vorweg zu sagen, ich habe mich weder an der Namensgebung für das Intergenerative Zentrum in Dülmen im Vorfeld beteiligt, noch bin ich in einer Agentur beschäftigt, die Namensgebungsprozesse entwickelt.
Gleichwohl habe ich beruflich viele Jahre mit Markenkommunikation und Corporate Design Prozessen auseinandergesetzt.
Eines habe ich dabei gelernt. Die Entwicklung eines Markennamens eines öffentlichen Gebäudes ist ein anspruchsvoller Prozess und bedarf der Berücksichtigung vieler verschiedener Faktoren. Man kann es sich – wie in diesem Fall – einfach machen und in den öffentlichen Raum werfen: Wir bauen ein Gebäude mitten in Dülmen für x Millionen (so ganz rückt niemand mit den genauen Zahlen heraus), es soll ein intergeneratives Zentrum sein, ein Haus für alle Generationen und so fragen wir die Dülmener, wie das Haus nun heißen soll: Das Ergebnis sind dann über 100 Einsendungen mit allerhand persönlicher Namensgebungen. Am Ende hat der „Lenkungsbeirat“ entschieden: sechs Stimmen für einsA und fünf Stimmen für MIA.
Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht, denn demokratisch war dieser Prozess überhaupt nicht, weil eine kleine Gruppe entschieden hat, der Lenkungsbeirat.
- Was qualifiziert diesen Beirat einen Namen festzulegen?
- Welche objektiven Kriterien gibt es für die Namensgebung?
- Welches Marketing- und Kommunikationskonzept liegt der Namensgebung eigentlich zu Grunde?
- Warum ist einsA besser als MIA?
Hier wurde Augenwischerei betrieben: Da haben viele Dülmener viel Engagement aufgebracht und dann kommt so was heraus. Oder habe ich da etwas missverstanden? Vielleicht ist die Schreibweise falsch und es heißt eigentlich 1a und das ist dasnn Hausnummer des IGZ gemeint?
Wer laufend von Transparenz spricht und ein Haus für alle will, der sollte sich auch dementsprechend verhalten. Immerhin gibt es viele Anleitungen, wie solche Prozesse gesteuert werden. Einen solchen habe ich auch vor Jahren beschrieben.