Vorfahrt für Familien
Der März hat es in sich: Fastenzeit, Frühlingsbeginn und Tagungsbetrieb. Wie? Der Haushaltsplan muss erstellt werden, daher treffen sich die Parteien und beraten, wie sie der Finanzklemme entgehen wollen.
Das passt es, dass sich auch die Mitglieder des Jugendhilfeausschuss beraten haben. Das Ergebnis ist die stärkere Förderung von Familien. Konkret umgesetzt wird es durch die Familienkarte. Noch ist unklar, welche Leistungen die Familienkarte im Einzelnen erhalten wird, denn zunächst wird geprüft, wie groß der Topf sein wird, aus dem die Familienkarte schöpfen kann.
Wenn man hört, dass das Budget Jugend und Familien 11,3 Millionen Euro beträgt und damit der größte im Haushalt ist, könnten schnell Begehrlichkeiten geweckt werden. Doch das meiste Geld ist fest verplant, der Spielraum für Extraleistungen gering.
Auch ist nicht sicher, so die Beigeordnete Krollzig, ob der Etat nicht noch gekürzt würde, angesichts der angespannten Haushaltslage.
Der Jugendhilfeausschuss möchte unter anderem die Qualifizierung von Erzieherinnen vorantreiben und die Jugendkultur (wenn es vordringlich um Musik geht) zu fördern.
Die Familienkarte scheint in diesem Kontext eine wichtige Rolle zu spielen, soll noch attraktiver gemacht werden. Ende 2010 sollen nach Meldung der DZ 600 Familien über eine solche Karte verfügen. Geprüft wird seitens der Verwaltung, welche Leistungen 2009 durch die Familienkarte wirklich eingelöst wurden. Angeblich soll damit das Produkt verbessert werden. Man könnte es auch anders interpretieren. Leistungen, die objektiv wichtig und sinnvoll sind könnten gestrichen werden mit dem Argument, sie seien nicht abgerufen worden. Denn offen bleiben für mich folgende Fragen:
- Wird überhaupt gefragt, welche Leistungen für die bedürftigen Familien notwendig wären und
- wer setzt eigentlich die Kriterien fest?
Die Dülmener Familienkarte ist wichtig. Und bei allen Sparmaßnahmen sind es in vielen Fällen die Familien, die eine große Last zu tragen haben. Helfen wir den Familien!