Schulentlassung der besonderen Kategorie

Schulentlassung der besonderen Kategorie

Professionell gemacht, die "Abizeitung" des CBG
Professionell gemacht, die „Abizeitung“ des CBG

Wer in den vergangenen Tagen mit wachem Blick durch Dülmen ging, dem konnte nicht verborgen bleiben, dass es viele junge Erwachsene gibt, die schick gekleidet waren. Bei den jungen Männern war eine Tendenz zum Anzug mit blauem Hemd und Krawatte nicht zu übersehen, bei den Frauen langes Abendkleid, dazu passendes Makeup. In den vergangenen Tagen standen die Entlassfeiern von Hauptschule, Realschule und Gymnasium an.

Waren es „früher“ kopierte weisse Blätter, die schwarz weiß daherkamen, bringen die Abiturjahrgänge mittlerweile festeingebundene Bücher als „Abizeitung“ heraus (siehe CBG). Statt schnöder Aula, gibt es heute ein Festzelt, das alle Ansprüche für eine Hochzeitsfeier erfüllen würde. Das soll hier nicht polemisch klingen. Auch die Entlassfeiern wurden vom gesellschaftlichen Wandel erfaßt. Ob der erste oder letzte Kindergartentag oder eben das Abschlusszeugnis, wir inszenieren diese Anlässe zum Event. Da dürfen neben Mama und Papa, Oma und Opa nicht fehlen.

Und eigentlich ist das auch schön. Gemeinsam in einem schönen Zelt mit leckeren Essen und guter Musik, lässt es sich gut feiern. Wobei manchen älteren Jahrgängen aufgefallen sein dürfte, dass die heutigen Abiturienten einen Hang zum „Schlager“ haben. Was vor zwei Jahrzehnten erbitterte Kämpfe zwischen Eltern und Heranwachsenenden auslöste, hat sich aufgelöst. Nicht die Rolling Stones und Who sind der Hit bei den jungen Menschen, sondern Helene Fischer. Wie sich die Zeiten änderen können.

Ältere (ü40) werfen den jungen Menschen gerne vor, unpolitisch zu sein. Ein Blick in die Abizeitungen zeigt, dem ist gar nicht so. Sicher, revolutionäres Potential wird man dort nicht finden, aber sehr wohl können die heutigen Jungen sehr genau beobachten und sind Manns und Frau genug, ihren Kommentar und ihre Meinung kundzutun. Ängste haben sie vor den Autoritäten (z. B. Lehrer…) keine.

Sie wissen, was sie können und schätzen sich durchaus in ihren Kompetenzen realistisch ein, machen sich um ihre Zukunft viel weniger Sorgen als Oma, Opa, Mama und Papa. Darauf läßt sich doch aufbauen.

Liebe in die Welt Entlassenen. Herzlichen Glückwunsch und viel Freude beim Gestalten unserer Gesellschaft. Ihr könnt das!

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