Fake News oder wie die Gesellschaft manipuliert wird

Fake News oder wie die Gesellschaft manipuliert wird

Soziales Seminar 2018 zum Thema Fake News

Der zweite Abend des diesjährigen sozialen Seminars war wieder sehr gut besucht. Knapp 90 Teilnehmer kamen ins evangelische Gemeindezentrum am Königswall. Unter dem Motto „Die halbe Wahrheit ist meistens die ganze Lüge“ stehen die drei Abende des diesjährigen sozialen Seminar.

Beim zweiten Abend in der Themenreihe ging es um „Manipulierte Gesellschaft? Der Einfluss von Fake-News auf öffentliche politische Diskurse“

Svenja Boberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft in Münster machte es sehr anschaulich.

Zunächst klärte sie auf, was Fake News eigentlich sind. 2016 kommt der Begriff von Donald Trump in die Medien. Angela Merkel wird ebenso Opfer von Fake News wie der Fußballer Lukas Podolski.

Falschmeldungen hat es immer gegeben, schon vor dem Internetzeitalter. Ob Neue Revue oder Postillion (Satire ), Zeitungsenten zum 1. April, Unwahrheiten und Verdrehung von Tatsachen sind keine Erfindung des digitalen Zeitalters.

Neu ist wohl eher, dass der Begriff zur Propaganda und als Kampfbegriff („Ich habe recht, alle anderen haben unrecht“!) verwendet wird.

Die Referentin spricht daher lieber von „Online Desinformation“ als von Fake News.

Besonders perfide sind sogenannte Social Bots, soziale Roboter, die so tun als seien Sie Menschen. Diese kann man für wenig Geld im Internet kaufen. Sie verbreiten schnelle viele Botschaften im Netz. Bots können Inhalte weiterleiten und Accounts verwalten. Sie können chatten und sie eignen sich hervorragend für Fake News. Desinformation ist denn auch eines der größten Probleme im Netz.

In Deutschland ist das Spektrum der Desinformation (noch) nicht so ausgeprägt. Das hängt vor allem mit den vielen guten Qualitätszeitungen zusammen.

Verbreitet werden die Desinformationen in Blogs, Foren, sozialen Medien wie Facebook und WhattsApp.

Um sich dagegen zu wehren, müssen die User Methoden zum kritischen Umgang mit den Informationen an die Hand gegeben werden. Und, so die Referentin, Desinformationen hat einen Effekt, sorgt eher für Verstärkungen! So kann Desorganisation zu Wut führen.

Die technischen Lösungen sind noch nicht sehr effektiv, arbeiten aber immerhin immer noch besser als der Mensch selber.

Was kann jeder von uns tun? Boberg gibt zum Schluss einige Tipps.

Journalistische Qualität überzeugt durch die Trennung von Meinung und Nachricht und bezieht verschiedene Argumente mit ein, hinterlegt diese mit Quellen. Seriöse Meldungen stellen verschiedene Perspektive auf das Thema dar. Der Tipp lautet daher auch, eine gesunde Skepsis bei der Mediennutzung an den Tag legen. Wer hat es geschrieben? Wie wurde es geschrieben? Warum wurde es geschrieben?

Hilfreich sind Hoaxmap.org  oder Tagesschau faktenfinder.

„Kein Grund in Panik zu verfallen“, so das Schlusswort der Referentin.

Ein Abend, der viele Teilnehmer durchaus nachdenklich zurücklässt und motiviert, genauer bei Meldungen und Nachrichten im Internet hinzuschauen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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